Ursula Schulz-Dornburg
bus stops Armenia - September 06 until October 19, 2002
Description not available in English.
German version below.
‘Transitorte’ so der Titel der Schwarz/Weiß Photographien armenischer Bushaltestellen, zwischen 1997 und 2001 im Niemandsland gesucht und gefunden, ein Titel, der über dem ganzen Werk von Ursula Schulz-Dornburg stehen könnte.
Architekturen, erbaut zur Zeit der Breschnew-Ära, manche auch früher, als kommunistische Verheißung einer besseren Welt. Unterstände zwischen Straße und Horizont, Siedlungsrand und Gebirge, Steppe und völligem Nichts. Diese Übergangszone ist der Ort, an dem sich die Frage stellt nach dem Zuhauseseinkönnen in einer Welt, in der sich die vertrauten Bezüge rasend schnell auflösen, in einer Welt der Migrationen und des Exils, eines neuen Nomadismus ohnegleichen.
Es sind schweigsame, auf das Wesentliche reduzierte Situationen, die sich aus einem inneren Kern-Raum der Leere, der Stille heraus in den Photographien entfalten. Schulz-Dornburgs photographisches Werk bezieht sich auf eine der großen Entwicklungslinien der Moderne, indem Raum als dynamischer und mitunter dramatischer Prozess in Erscheinung tritt. Landschaften und Orte erscheinen in einer fragilen Balance von Entstehen und Vergehen, die Dinge stehen im Licht ihrer Endlichkeit.
Ursula Schulz-Dornburg ist durch eine Reihe von Ausstellungen in Europa und den USA international bekannt geworden. Von Juli bis September diesen Jahres werden im Instituto Valenciano de Arte Moderno in Valencia fünf Werkgruppen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Art berichtet in der Augustausgabe 2002 darüber. Ursula Schulz-Dornburg (*1938 in Berlin) lebt in Düsseldorf.
Es erscheint ein Katalog. (Texte: Hans Belting und Tadashi Otsuru))