Heinrich Küpper
Farbe - 09. November bis 14. Dezember 2013
„Es gibt so viele Möglichkeiten“ sagt Heinrich Küpper im Atelier mit Blick auf seine farbigen Pastellkreidezeichnungen zu einem Freund, der ihn anlässlich seines neunzigsten Geburtstag im September 2009 besucht. Im Dezember desselben Jahres stirbt Heinrich Küpper.
Den farbigen Papierarbeiten aus dem letzten Jahrzehnt seines Lebens ist die zweite Einzelausstellung der Galerie Werner Klein gewidmet.
Unaufhörlich hat Heinrich Küpper gezeichnet. Blatt für Blatt hat er mit feinsten Bleistiftlinien gefüllt. So entstehen Gewirre bestehend aus Zeichen und Linien, angeregt von der Überfülle der ihn umgebenden Natur. In den letzten zehn Jahren seines Lebens hat er sich ganz der Farbe verschrieben. Zu Beginn umrahmt er mit Farblinien die Bleistiftzeichnungen. Nach und nach überzieht er sie mit horizontalen Pastellkreidelinien, mitunter so lange bis sie den gesamten Blattraum bedecken. Dem Spiel der Farben spürt er seriell auf Blättern voller gewebeartig verwobener horizontaler und vertikaler Farblinien.
Heinrich Küpper wurde 1919 in Düren als Sohn einer Buchdruckerfamilie geboren. Bereits als Jugendlicher beginnt er zu zeichnen, die Zeichnungen gehen im Krieg verloren. Nach dem Krieg studiert er von 1947 bis 1950 freie Grafik an den Kölner Werkschulen bei Alfred Will. Von 1950 bis 1981 unterrichtet er dort Techniken der Freien Grafik. Nach seiner Pensionierung zieht er ins Bergische Land. Zeitlebens hat Heinrich Küpper Galerieausstellungen gemieden, erst spät haben Ausstellungen seiner Zeichnungen und Künstlerbücher in Kolumba und der Museumsbibliothek im Museum Ludwig in Köln, dem Leopold Hoesch Museum in Düren und dem Museum Burg Wissen in Troisdorf sein Werk einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.