- zum Hundertsten - Zeichnungen und Künstlerbücher
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Heinrich Küpper
- zum Hundertsten - Zeichnungen und Künstlerbücher - 31. August bis 28. September 2019

 

Am 16. September 2019 wäre Heinrich Küpper 100 geworden. Am 22. Dezember 2009, vor zehn Jahren, ist er im Alter von 90 Jahren gestorben. In unserer vierten Einzelausstellung zeigen wir aus diesem Anlass eine Auswahl von Zeichnungen und Künstlerbüchern aus allen Schaffensperioden.

Heinrich Küpper zeichnete von seiner frühen Jugend in den dreißiger Jahren an bis zu seinem Tod, tagsüber und auch nachts. Am Anfang seines Schaffens stehen Radierungen von Ortsansichten und realistische Zeichnungen von Bäumen. Die Begegnung mit dem Werk von Paul Klee bestärkt ihn darin, das Gegenständliche hinter sich zu lassen, und sich dem Abstrakten zu verschreiben. Die Naturbeobachtung spielt dennoch für ihn zeitlebens eine große Rolle. Ausgehend vom Zeichenhaften werden seine Bleistiftlinien mit der Zeit immer freier. Dichte Gewirre aus Linien bedecken als gleichmäßig durchgezeichnete Flächen das Blatt, fast immer von einer gezeichneten Linie oder einem unbezeichneten Raum zum Blattrand hin klar umschlossen. In den späteren Jahren kommen Farben dazu. Farbige Kreidelinien überdecken bald die Bleistiftzeichnungen. Besonders im letzten Jahrzehnt seines Schaffens und Lebens leuchten seine Zeichnungen in immer neuen Kombinationen reiner Farblinien. An seinem 90. Geburtstag wenige Monate vor seinem Tod antwortet er auf die Frage wie er mit seiner künstlerichen Arbeit vorankomme: es gibt noch so viele Möglichkeiten.

Die Künstlerbücher sind Heinrich Küppers Speicherorte. Küpper schafft Zeichnungsserien und läßt sie zu Büchern binden. Er bezeichnet Seite um Seite der sogenannten Kontobücher. Von ihm eigens in Auftrag gegebene Bücher mit Büttenpapieren werden mit Linien und Farben angereichert. Die kleinsten Bücher sind nur wenige Zentimeter die größten bis zu 50 cm groß.

Heinrich Küpper wurde 1919 in Düren als Sohn einer Buchdruckerfamilie geboren. Als Jugendlicher beginnt er zu zeichnen. Im Bombenhagel werden seine frühen Arbeiten ausnahmslos zerstört. 1947 kommt Küpper nach Köln, und studiert bis 1950 Freie Grafik an den Kölner Werkschulen bei Alfred Will. Zu diesem Zeitpunkt ist die Schule am Ubierring im stark zerstörten Köln noch ohne Dach. Gemeinsam mit der Stadt organisieren die StudentInnen den Wiederaufbau. Dreißig Jahre lang - von 1950 bis 1981 - arbeitet Küpper als Dozent für Freie Grafik an den Kölner Werkschulen und dem daraus hervorgegangenen Fachbereich Kunst und Design an der Fachhochschule Köln. Er hat eine ganze Generation von KünstlerInnen bei ihrem druckgrafischen Schaffen unterstützt und geprägt. Küpper hat in dieser Zeit von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt gezeichnet. Nach seiner Pensionierung verlässt Küpper Köln und zieht nach Ruppichteroth in der Nähe von Siegburg, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2009 sein Zeichnen noch intensiviert.

In den letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens wurden Küppers Zeichnungen und Künstlerbücher in öffentlichen Institutionen wie dem Leopold Hoesch Museum in Düren, dem Museum Burg Wissem in Troisdorf, dem Diözesanmuseum Kolumba und der Kunst- & Museums-Bibliothek am Museum Ludwig in Köln ausgestellt, in deren Sammlungen sich z.T. große Konvolute von Zeichnungen und Büchern befinden. 2019 hat das Museum Burg Wissem eine umfangreiche Ausstellung mit seinen Werken aus dem Museumsbestand und Privatbesitz ausgerichtet. Im Oktober werden Zeichnungen von Küpper im Rahmen der Schenkung Hanck an das Museum Kunst Palast in Düsseldorf übergeben. Seit 2011 vertritt die Galerie den Nachlass Heinrich Küppers.



 
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